Brot

Brot
Brot Sn std. (8. Jh.), mhd. brōt, ahd. brōt, as. brōd Stammwort. Aus g. * brauda- n., auch in anord. brauđ, ae. brēad, afr. brād, krimgt. broe. Das Wort hat im Althochdeutschen und Altsächsischen das ältere g. * hlaiba- (s. Laib) in der Bedeutung "Brot" verdrängt; das Gotische hat noch allgemein hlaifs m., im Altenglischen und Altnordischen haben die ältesten Quellen noch hlāf m. und hleifr m. Westgermanisch heißt schon seit frühester Zeit die eßbare Bienenwabe "Bienenbrot": ae. bēobrēad, as. bībrōd, ahd. bībrōt. Die Etymologie ist unklar: 1) Normalerweise geht man von einer Ableitung von brauen aus, mit dem Hinweis darauf, daß mit Brot ursprünglich das nach der neuen Technik gesäuerte Brot gemeint war (im Gegensatz zu einfacheren Herstellungsarten der Laibe). Gegen diese Etymologie spricht, daß kein anderes Wort für Brot (in irgendeiner Sprache) dieses Benennungsmotiv zeigt. Das "Bienenbrot" müßte bei dieser Etymologie eine übertragene Bedeutung sein. 2) In Anbetracht der im Nordhumbrischen auftretenden Bedeutung "Stück, Bissen" bei ne. bread wird an die Grundlage * breu- "brechen" und die davon abgeleiteten (allerdings lautlich abweichenden) Wörter für "Brosamen" angeknüpft (Brosame). "Bissen, Leckerbissen" ist ein häufiges Benennungsmotiv für "Brot" (nachvollziehbar z.B. in ngr. psōmí n. "Brot" zu gr. psōmós "Brocken, Bissen"); das "Bienenbrot" wäre dann ein "Leckerbissen von den Bienen". Diese Etymologie ist aber lautlich und morphologisch nicht befriedigend. 3) Zu erwägen wäre auch ein Zusammenhang mit brauchen in Anbetracht von l. frūmentum "Korn, Nahrungsmittel" und der häufigen Herleitung von Wörtern für "Brot" aus Getreidebezeichnungen. Das "Bienenbrot" wäre dann "Bienennahrung". Aber auch hier ist kein einfacher lautlicher oder morphologischer Weg der Verbindung erkennbar (l. frūmentum geht vermutlich auf * bhrūg-ment- oder * bhrūgsment- zurück). Diminutivum: Brötchen; Adjektiv: brotlos.
   Ebenso nndl. brood, ne. bread, nschw. bröd, nisl. brauđ.
Schrader, O. FS Sievers (Halle/Saale 1896), 5-11;
RGA 3 (1978), 545-552;
LM 2 (1983), 719-721;
Röhrich 1 (1991), 262-266. Nach Koivulehto, J. BGDSL-T 103 (1981), 179-181 auch ins Finnische entlehnt. west- und nordgermanisch gwn.

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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